Vanlife Etikette

  • Veröffentlicht am 30.11.2021 22:34
  • Von Tonia Bittmann

5 Tipps für eine achtsame Vanreise

Wer von uns hängt nicht gerne in der Erinnerung an einen langen Sommer am Meer fest! Was gibt es Schöneres, als direkt am Wasser aufzuwachen, der morgendlichen Kaffee dampft auf dem Gaskocher und man kann sich kaum entscheiden, ob man zuerst frühstücken oder surfen gehen soll. Das Reisen und Leben im Van verbindet fast jeder Surfer mit dem ultimativen Freiheitsgefühl und auch dieses Jahr ist die Vanlife-Community an den Küsten Europas wieder stark gewachsen

Die Stellplätze füllen sich und sogar nach Sonnenuntergang werden Surfbretter in den fahrbaren vier Wänden verstaut, es wird gelacht, gemeinsam gekocht und Spottips für die Weiterreise ausgetauscht - kann es nicht ewig so weiter gehen? 

 

In einer Zeit, in der Fernreisen mit mehr Risiken und Aufwand verbunden sind und sich viele Surfer über ihren CO2-Fußabdruck Gedanken machen und weniger fliegen wollen, hat die Reise mit dem eigenen Bus total viele Vorteile: Schlafplatz und Küche sind immer dabei, flexibel von Spot zu Spot fahren, vom Bett aus die Wellen checken. Doch verbringt man ein paar Wochen on the road, wird schnell klar, dass das Vanlife nicht immer nur romantisch ist und dass es noch Luft nach oben gibt, wenn es um den Respekt vor Locals, Natur und Surfspots geht. 

 

Wir haben für euch ein paar Punkte zusammengefasst und möchten sie euch für eure nächste Reise im Van ans Herz legen - ganz egal, wie lange ihr unterwegs seid. 

 

 

1. Leave nothing behind 

 

Ein Problem, was den meisten sicherlich als erstes in den Sinn kommt, ist der Müll, von dem wirklich kein Ort auf der Welt verschont zu sein scheint. Sogar an den abgelegensten Stellplätzen finden sich mittlerweile Plastik, Scherben und Toilettenpapier. So nervig es auch ist, den Müll anderer zu beseitigen: Vielleicht kannst du dich mit ein paar Menschen zusammentun, einen Müllsack schnappen und ein bisschen den Stellplatz säubern, der ja auch für kurze Zeit dein Zuhause ist. 

Achte auch darauf, was mit deinem eigenen Müll passiert. Wie wird der Müll dort, wo du dich aufhältst, getrennt? Wo ist die nächste Entsorgungsstation? Wir fühlen uns gut, wenn wir unseren Müll aus dem Van fein säuberlich in eine Tüte packen, aber es reicht nicht, die Tüte neben den nächsten überfüllten Mülleimer zu stellen. Häufig fliegt mal etwas weg oder wird zum Futter für Straßenhunde. Sei ein gutes Vorbild für andere Vanreisende und nimm notfalls deinen Müll mit in die nächste Stadt.

 

 

2. Die Natur ist keine Toilette

 

Schließt direkt an den vorherigen Punkt an, ist aber enorm wichtig. Das Klo-Problem ist im Van ein Thema, mit dem sich die wenigsten gern auseinandersetzen. Kein Wunder, dass Länder wie Portugal schon Maßnahmen daraus gezogen hat, dass die Natur zu oft als Toilette benutzt wurde und Toilettenpapier durch die Gegend fliegt. Meide die Natur als dein stilles Örtchen, denn es schadet dem kompletten Ökosystem. Schaue dich nach portablen Klo-Alternativen für den Van um (es gibt zahlreiche platzsparende Möglichkeiten für den Van, die auch biologisch abbaubare Systeme beinhalten - Chemiekeule war gestern!). Wusstest du, dass Klopapier bis zu 5 Jahre braucht, um von der Umwelt abgebaut zu werden? Das Problem häuft sich also in jeder Hinsicht…

 

3. Beachte Naturschutzgebiete

 

Die App Park4Night ist für jeden Vanlifer unverzichtbar. Die zahlreichen Filter helfen dir, nahezu überall den perfekten Stellplatz zu finden. Problematisch ist jedoch, dass die Anzahl der legalen Stellplätze mit Zunahme der Camper eher weniger als mehr wird. Immer mehr Reisende weichen auf ruhige, einsame Stellplätze in Naturschutzgebieten der Küste aus. Traumhaft ist es auf jeden Fall, ohne Nachbarn aufzuwachen und den Spot für sich zu haben, doch die Gebiete sind aus einem Grund geschützt. Bitte greife nicht in das Ökosystem um dich herum ein und halte dich an ausgezeichnete Stellplätze, bevor du dir deinen Weg durch Dünen und Felder bahnst. Morgens gemeinsam mit den Van-Nachbarn Kaffee zu kochen hat auch was! 

 

4. Respect & support the locals

 

„Respect the locals“ kennst du bestimmt aus dem Line-Up, doch auch an den Küsten und Stellplätzen ist es total wichtig, respektvoll mit den Menschen umzugehen, in deren Land wir reisen. Such’ den Kontakt zu Locals, höre ihnen zu und gehe achtsam mit Ressourcen wie Wasser und Essen um. Schau dich auf den Stellplätzen um, welche anderen Kennzeichen den Platz mit dir teilen. Stelle Fragen und sei aufmerksam - häufig ergeben sich daraus die schönsten Begegnungen. 

 

Wenn der nächste Großeinkauf ansteht, kannst du nach lokalen Märkten und kleinen Shops Ausschau halten, die von Locals betrieben werden. Meistens findest du dort auch genau die Dinge, die zu deiner Reisezeit Saison haben, frisch geerntet werden und landestypisch sind. Auch bei essen gehen kannst du darauf achten, wo sich besonders viele Locals aufhalten - das ist meist auch ein Indiz dafür, dass das Essen besonders gut ist. Versuche einfach dein Geld an den richtigen Stellen auszugeben und die Kultur und Bewohner vor Ort mit deiner Reise zu unterstützen. Extra Sympathie-Bonus: Lerne ein paar Sätze in der Landessprache! 

 

5. Keep Secret Spots secret

 

Du hast eine versteckte Bucht gefunden und einen paradiesischen Secret Spot? Im Line-Up sitzen außer dir nur ein paar Locals, die du natürlich erstmal freundlich grüßt? Super, dann belasse es auch dabei! Plaudere den Spot nicht aus, keine Instagram-Tags vom Ort! Damit lässt du Locals auch ihre Zonen, in denen sie unter sich sind und trägst dazu bei, geheime Spots weitestgehend Touristen-frei zu halten. 

 

Vielleicht bist du beim Lesen unserer Tipps ja schon gedanklich an den nächsten Ort deiner Van-Reise gewandert und hast ein bisschen Inspiration gesammelt. Wir können den nächsten Roadtrip auch kaum abwarten! Schreib uns gern in den Kommentaren oder auf Instagram, wenn du noch weitere Ideen für eine achtsame Van-Reise hast! 

  

 

 

Erfahrungen
Wir waren dieses Jahr im Studentensurfcamp am Küstenort Saint Girons Plage, das sich direkt hinter den Dünen zum Strand befindet. Der Urlaub war super organisiert, angefangen bei einer problemlosen Busfahrt bis hin zu einem erstklassigen Surfkurs von Coachs, die selbst viel Erfahrung mitbringen und diese auch vermitteln können. Das Team war äußerst verantwortungsbewusst, da auch die Theorie hinter den Surfbedingungen, also beispielsweise die Auswirkungen von Strömungen, Temperatur und Wind auf das Wellenverhalten, interessant erklärt wurden...
Leon Rosenkranz auf Google+
Ich habe ein Surfurlaub im Surfcamp St.Girons gebucht. Die Reise ging mit Busfahrt 10 Tage lang. Mir hat das Surfcamp sehr gut gefallen, da die Zelte sehr groß waren, die Verpflegung sehr lecker und das Personal sehr freundlich ist. Jeden Abend gab es Programm. Nach einer Woche konnte ich viele neue Kontakte knüpfen. Da ich Anfängerin im Surfen war, war es mir wichtig, dass ich nach der Woche auf dem Board stehen kann. Das hat geklappt. Durch die Surfkurse und die Praxis schaffe ich es auf dem Board zu stehen und kleine Wellen zu surfen. Die Organisation von Studisurf kann ich nur weiter empfehlen!
Isabell Begemann auf Google+
Super lieb und sehr kulant. Hatten eine Reise für November gebucht. Leider wurden alle Flüge aus Deutschland gestrichen. Und wurde sofort der komplette Betrag erstattet. Wir hatten uns so auf das Camp gefreut. Sobald es wieder möglich ist werden wir definitv wieder hier buchen.
Mary Linker auf Google+
Das Team vor Ort im Camp ist sehr cool und entspannt. Das Essen war immer sehr lecker und wurde frisch zubereitet. Auf individuelle Wünsche wird in der Küche ebenfalls eingegangen. Das Surfen hat super viel Spaß gemacht. Die Surflehrer sind gut auf die verschiedenen Wetter-/ Wellenbedingungen eingegangen. Insgesamt ist das Camp super gemütlich mit den Hängematten, Yoga-Bereich, Barzelt, etc. Würde jederzeit wieder hinfahren!
Annika Weber auf Google+